Asiatische GP2-Trainees besuchen die MDS-AOS Basic Science School in Manila, Philippinen
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Asiatische GP2-Trainees besuchen die MDS-AOS Basic Science School in Manila, Philippinen

Um Yi Wen, Tzi Shin Toh, Joshua Ooi, Jason Wong Siaw Cheng, und Amanda Tiksnadi | , |
Author(s)
  • Yi Wen, MSc

    Universität Malaya | Malaysia

    Yi Wen hat einen Bachelor-Abschluss in biomedizinischen Wissenschaften und ist nun Doktorandin an der Universität Malaya, Malaysia. Ihr Forschungsinteresse gilt vor allem dem Verständnis der genetischen Ursachen von früh einsetzenden Parkinson-Erkrankungen in der malaysischen Bevölkerung.

  • Tzi Shin Toh, PhD

    Universität Malaya | Malaysia

    Tzi Shin ist Doktorandin an der University of Malaya, Malaysia. Ihr derzeitiges Forschungsinteresse gilt dem Darmmikrobiom und dem Metabolom bei verschiedenen Bewegungsstörungen, insbesondere Morbus Parkinson.

  • Joshua Ooi, MBBS, MSc

    Queen Elizabeth Hospital | Malaysia

    Joshua arbeitet als Beratender Arzt in der Neurologie am Queen Elizabeth Hospital in Sabah, Malaysia. Er schloss 2016 sein Medizinstudium an der Perdana University - Royal College of Surgeons in Ireland Medical School ab und absolvierte anschließend einen Master in klinischen Neurowissenschaften am Queen Square - University College London. Joshuas berufliches Interesse gilt de... Read More

  • Jason Wong Siaw Cheng, MD

    Sarawak General Hospital | Malaysia

    Jason Wong ist Stipendiat der Neurologie am Sarawak General Hospital in Borneo, Ostmalaysia, und hat sein Medizinstudium an der National University of Ireland abgeschlossen. Sein klinisches Interesse gilt vor allem Frühformen der Parkinson-Krankheit, verschiedenen komplexen Bewegungsstörungen und deren Genotyp-Phänotyp-Korrelation.

  • Amanda Tiksnadi, MD, PhD

    Universitas Indonesia | Indonesien

    Amanda Tiksnadi ist Neurologin an der Neurologischen Abteilung der Medizinischen Fakultät der Universitas Indonesia. Ihr besonderes Interesse gilt Bewegungsstörungen, der Nervenrekonstruktion und der Neurotechnik sowie der nicht-invasiven Hirnstimulation.

Ein Team von GP2-Trainees aus Asien fuhr jüngst zur Teilnahme an die MDS-AOS Basic Science School: Translational Neurogenetics with Focus on Movement Disorders (Translationale Neurogenetik mit Schwerpunkt auf Bewegungsstörungen) in Manila, Philippinen, am 13.-14. April 2023. Ziel des Kurses war die Einigung auf einen einheitlichen Sprachgebrauch und die Erarbeitung von Ideen für die Entwicklung von translationalen Forschungsprojekten. Zielgruppe war die nächste Generation von Wissenschaftler*innen und jungen Kliniker*innen, die sich für die jüngsten Fortschritte in den klinischen und präklinischen Disziplinen im Hinblick auf die Parkinson-Krankheit und Bewegungsstörungen interessieren.

Die Veranstaltung bot Sachstandsberichte zu aktuellen Themen im Feld der Parkinson-Forschung. Unter anderem gab es Ausführungen zum Darmmikrobiom, zur Rolle von Alpha-Synuclein in der Parkinson-Pathologie und seiner Bedeutung als Therapieziel für die Parkinson-Behandlung sowie zu einer breiten Palette von Themen im Zusammenhang mit der Genetik von Parkinson und anderen Bewegungsstörungen. Darüber hinaus gab es mehrere Vorträge zum Thema Gentests und Beratung in der klinischen Praxis. Der intime Rahmen ermöglichte eine eingehendere Auseinandersetzung mit den einzelnen Themen und eine aktive Beteiligung der Teilnehmenden.

In gewissem Sinne wurde mit dieser Veranstaltung unser bestehendes Rahmenwerk für Parkinson in Frage gestellt. Erstenswurde ein Paradigmenwechsel gefordert – dahingehend, dass Morbus Parkinson nicht als ein einziges Gebilde verstanden wird, sondern als heterogene neurodegenerative Erkrankung mit vielen verschiedenen Phänotypen, Verlaufsmustern und Folgen, die im Wesentlichen durch die Genetik bestimmt werden. Ein weiteres Thema des Kurses hob auf das Konzept der Penetranz ab und erörterte, wie heterozygote Mutationen in „klassisch rezessiven“ Genen in manchen Fällen scheinbar als Risikofaktor für die Entwicklung einer bestimmten Krankheit wirken. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, die Mechanismen des endogenen Krankheitsschutzes zu erforschen – eine Arbeit, welche die Generierung großer Datenmengen erfordert. Im Endeffekt muss die Zusammenarbeit auf regionaler wie auch auf globaler Ebene ausgebaut werden, um maßgebliche Fortschritte bei der Bekämpfung von Bewegungsstörungen zu erzielen. Daten aus traditionell unterrepräsentierten Regionen wie Südostasien sind für diese globalen Bemühungen von unschätzbarem Wert.

Nach den Vorträgen gab es jeweils Zeit für Diskussionen, und dabei zeigte sich, dass die meisten unserer Kolleg*innen aus der Region auf ähnliche Schwierigkeiten mit der Einbeziehung der Neurogenetik in die klinische Praxis stoßen, denn der Zugang zu Gentests ist in Südostasien aufgrund finanzieller und logistischer Probleme oft nur eingeschränkt möglich. Darüber hinaus beginnen die meisten von uns derzeit zwar mit dem Aufbau einer Patientenkohorte in ihren eigenen Gemeinschaften, aber wir verfügen nicht ohne Weiteres über das technische Wissen, wie man dies auf effektive Weise und durch Kooperation bewerkstelligen kann. Es war irgendwie ein erfüllendes Gefühl, strategische Überlegungen dazu anzustellen, wie wir diese Hürden gemeinsam überwinden können. Unserer einhelligen Meinung nach besteht eine der besten Strategien darin, die Unterstützung und die verschiedenen Möglichkeiten der GP2-Initiative zu nutzen.

Wir hatten einen Stand am Eingang des Veranstaltungsorts eingerichtet, um Kliniker*innen und Wissenschaftler*innen die Zusammenarbeit mit GP2 nahezubringen und sie dazu zu ermutigen. Der Austausch war positiv und produktiv, und einige Teilnehmer*innen wandten sich sogar an unser GP2-Team, um zu klären, ob/wie ihre Kohorten in die GP2-Bemühungen einbezogen werden könnten. GP2 setzt sich dafür ein, das Wissen über die Genetik der Parkinson-Krankheit auszubauen, und zwar nicht nur durch den Aufbau globaler Partnerschaften und die Demokratisierung von Daten, sondern auch durch die Unterstützung der Karriereentwicklung junger Kliniker*innen und Wissenschaftler*innen, die mit unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen arbeiten.  

Fazit: Der Kurs der MDS-AOS Basic Science School war eine ansprechende Veranstaltung, bei der man einen besseren Überblick über die Thematik der Bewegungsstörungen, die Natur des Fachgebiets und seine zukünftige Ausrichtung erlangen konnte. Dank der Präsenz von GP2 standen zudem auch Ressourcen bereit, mit denen Networking, künftige Zusammenarbeit und Fortschritte in der Parkinsonforschung ermöglicht und erleichtert werden.


GP2 bietet der Forschungsgemeinschaft fortlaufend Chancen, mehr über die Genforschung im Bereich der Parkinson-Erkrankung zu erfahren. Schauen Sie sich unsere nächsten Fördermöglichkeiten an oder nutzen Sie unser Kursangebot mit Untertitelung in über 100 Sprachen!

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