Ein Konzept für Ausbildung und Entwicklung bei GP2
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Ein Konzept für Ausbildung und Entwicklung bei GP2

Um Alastair Noyce und Sara Bandres-Ciga | |
Author(s)
  • Alastair Noyce, MRCP, PhD

    Queen Mary University of London | Vereinigtes Königreich

    Alastair ist Dozent für Neurologie und Neuroepidemiologie an der Preventive Neurology Unit im Wolfson Institute of Preventive Medicine, Queen Mary University of London, und beratender Neurologe des Barts Health NHS Trust im Vereinigten Königreich. Das Studium an der Barts and the London School of Medicine and Dentistry schloss Alastair im Jahr 2007 ab. Er absolvierte eine int... Read More

  • Sara Bandres-Ciga, PharmD, PhD

    National Institutes of Health | USA

    Sara ist Molekulargenetikerin und ihr Forschungsinteresse gilt insbesondere der Frage, wie genetische Variationen über das gesamte ätiologische Risikospektrum hinweg neurodegenerative Erkrankungen von monogenen bis hin zu komplizierteren sporadischen Formen beeinflussen. Aktuell arbeitet sie als Postdoktorandin am Laboratory of Neurogenetics an den National Institutes of Heal... Read More

Das Hauptanliegen von GP2 ist die Schaffung einer Ressource, von der die weltweite Parkinson-Forschungsgemeinde in ihrem Bestreben um ein besseres Verständnis der Krankheit und bessere Behandlungsmethoden profitieren wird. Als erstes Förderprojekt von Aligning Science Across Parkinson’s (ASAP) haben wir uns den Leitprinzipien der Open Science und des freien Datenzugangs verschrieben. Hierbei handelt sich übrigens nicht einfach um Hoffnungen, sondern um konkrete Ziele, die eine aktive Förderung und Erfolgskontrolle erfordern.

Ausbildung ist ein essentieller Baustein von GP2. Aus diesem Grund wurde auch eine eigene Arbeitsgruppe „Training, Networking and Communication“ (kurz TNC) für Ausbildung, Vernetzung und Kommunikation eingerichtet. Das Aufgabengebiet unserer Gruppe ist breit gefächert, und unsere acht Mitglieder decken die ganze Bandbreite der wissenschaftlichen Disziplinen im Zusammenhang mit der Parkinson-Forschung, der Patientenvertretung und der Kommunikation ab. Wir kooperieren eng mit der Arbeitsgruppe, die sich den in der Parkinson-Forschung unterrepräsentierten Patient*innen und Forscher*innen widmet, und tragen so dazu bei, dass unsere Arbeit eine möglichst breite Anwendung findet.

Der allerbeste Plan …

Als GP2 im Januar 2020 startete, teilten wir unsere Ausbildungspläne grob in „Ausbildung für Gruppen“ und „Ausbildung für Einzelpersonen“ ein, um ein ausgewogenes Gleichgewicht aus Breite und Wirkung zu erzielen.

  • Für Gruppen wollten wir laut Plan in den ersten drei Jahren des Projekts einen Online-Kurs pro Jahr produzieren: Genetik, Bioinformatik und einen klinischen Kurs.
  • Für Einzelpersonen wollten wir die Ernennung von drei bis vier Doktorand*innen in den ersten zwei Jahren des Projekts und bis zu 20 Trainings-Sabbaticals erreichen. Bei letzteren sollten Kliniker*innen oder Wissenschaftler*innen für ein paar Monate zu einer Forschungsgruppe mit besonderer Expertise reisen, um dort Fähigkeiten zu erlernen, die sie dann in ihrem Heimatland anwenden könnten.

Und dann schlug COVID-19 zu. Wir waren gezwungen, unsere Pläne komplett umzustellen. Da nur wenig Aussicht darauf bestand, Kliniker*innen und Forscher*innen rund um die Welt zu schicken, damit sie neue Fähigkeiten erlernen, mussten wir uns darauf konzentrieren, die Fähigkeiten zu ihnen zu bringen.

Verlagerung des Schwerpunkts

Zwischen April und Juni entwickelten wir unseren ersten Online-Schulungskurs „Beginner Bioinformatics for PD genetics“ (Einführung in die Bioinformatik für die Genetik der Parkinson-Krankheit). Der Kurs bietet eine grundlegende und praktische Einführung in die Analysetypen, welche die Teilnehmer – so unsere Hoffnung – mit GP2-Genetikdaten durchführen sollen. Zudem wird hier eine Einführung in den Zugriff auf Daten und die Durchführung von Analysen mit der Terra-Plattform gegeben.

In den nächsten vier Monaten werden wir zwei weitere Kurse aufschalten: „Parkinson’s disease Genetics for Non-Geneticists“ (Parkinson-Genetik für Nicht-Genetiker*innen) und „A Basic Introduction to Medical Statistics“ (Einführung in medizinische Statistik). Die Ausbildungsmaterialien werden zunächst in englischer Sprache zur Verfügung stehen. Wir werden jedoch im Zuge der Weiterentwicklung der Kurse prüfen, ob Bedarf an übersetzten Inhalten besteht.

Außerdem haben wir im August die erste GP2-Doktorandenstelle ausgeschrieben. Der/die Empfänger*in wird Ende des Jahres die Forschungsausbildung beginnen, und es sind weitere Promotions- und Sabbatical-Möglichkeiten geplant.

Aufbau eines Netzwerks

Ausbildung ist jedoch nur ein Aspekt unserer Arbeit in der TNC-Gruppe. Als Ressourcenprojekt muss GP2 eine größtmögliche Anzahl von Interessengruppen weltweit erreichen, seien es Kliniker*innen, Wissenschaftler*innen, Patient*innen oder die Öffentlichkeit allgemein. Daher sind Vernetzung und Kommunikation ebenso wichtig wie das Thema Ausbildung.

In den ersten sechs Monaten von GP2 haben wir eng mit ASAP zusammengearbeitet, um die GP2-Webseite zu erstellen und in zwei Phasen aufzuschalten. Die Webseite ist absolut unverzichtbar, denn sie ermöglicht es Kliniker*innen und Forscher*innen auf der ganzen Welt, sich mit GP2 zu vernetzen und dort mitzuwirken. Sie bietet auch die Struktur, wo wir unsere Online-Ausbildungen durchführen, Werbung für individuelle Ausbildungsmöglichkeiten machen und den GP2-Blog hosten, auf dem regelmäßig Neuigkeiten und Updates aus dem Projekt und dem weiteren Forschungsfeld veröffentlicht werden.

Ein Blick in die Zukunft

Während GP2 an Schwung gewinnt, werden wir das wachsende Netzwerk von Trainees und Forscher*innen aus der ganzen Welt unterstützen, die zum Erfolg des Projekts beitragen, indem sie Proben oder genetische Daten zur Verfügung stellen oder Daten analysieren, um neue Einblicke für unser Verständnis von Parkinson zu ermöglichen.

Selbst wenn 2021 genauso viele Überraschungen für uns bereithält wie 2020, werden wir anpassungsfähig und begeistert weiter Ausbildungen bereitstellen und das Netzwerk ausbauen – mit einem unerschütterlichen Fokus auf Inklusivität und der Bereitstellung von Chancen. Bleiben Sie dran und erfahren Sie hier regelmäßig mehr über unsere Kurse, Sabbaticals und PhD-Doktorandenstellen.