Genetische Bedeutung der Studie über die Parkinson-Krankheit in schwarzen und afroamerikanischen Populationen (BLAAC PD)

Juli 23, 2021

Von Sara Bandres-Ciga, J C. Solle, Alyssa O'Grady und Bernadette Siddiqi

In den letzten zwei Jahrzehnten haben wir eine Revolution in der Erforschung komplexer genetischer Krankheiten, einschließlich der Parkinson-Krankheit, erlebt. Bei der Identifizierung von Kausal- und Risikovarianten wurden enorme Fortschritte erzielt, was in der Folge zu einem besseren Verständnis der für die Krankheitsursache relevanten molekularen Pfade geführt hat.

Etwa 90 % der bislang im Bereich der Parkinson-Krankheit und im gesamten Genom durchgeführten genetischen Studien wurden an Populationen europäischer Abstammung durchgeführt. Das Global Parkinson’s Genetics Program (GP2) hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Missverhältnis zu beheben, indem es die Repräsentanz von Gemeinschaften erhöht, die in der Parkinson-Forschung traditionell unterrepräsentiert sind

Im Rahmen dieser Verpflichtung hat GP2 in diesem Jahr die Studie „Black and African American Connections to Parkinson’s Disease“ (BLAAC PD) gestartet. Das Hauptziel besteht darin, die genetische Architektur der Parkinson-Krankheit in diesen Populationen zu untersuchen und zu verstehen, ob die Verfahren, die potenziellen Targets für die Behandlung der Parkinson-Krankheit oder die Präventionsstrategien, die bei Populationen europäischer Abstammung untersucht werden, für diese Populationen relevant sind. Hierzu werden im Rahmen der BLAAC-PD-Studie Schwarze und Afroamerikaner*innen mit Parkinson-Erkrankung sowie Kontrollpersonen aus den gesamten Vereinigten Staaten rekrutiert. Neben den genetischen Aspekten wird diese richtungsweisende Studie auch als Basiskohorte für die Betrachtung verschiedener Aspekte der Parkinson-Krankheit in diesen Populationen dienen.

Bis heute ist der genetische Einfluss auf die Anfälligkeit der schwarzen und afroamerikanischen Bevölkerung für die Parkinson-Krankheit weitgehend unbekannt. Es gibt in diesem Zusammenhang nur sehr wenige veröffentlichte Studien in der Literatur, und diese umfassen weniger als fünfzig Personen. Daher ist es unerlässlich, die Wissenslücke zu schließen und die Forschung unter Einbeziehung schwarzer und afroamerikanischer Teilnehmer*innen voranzubringen.

Die Förderung der genetischen Forschung in dieser Bevölkerungsgruppe hat viele potenzielle Vorteile. So kann eine größere Bandbreite an genetischen Variationen identifiziert werden; hieraus könnte die Entwicklung von umfassenderen Gentests hervorgehen. Diese Forschung könnte auch dazu beitragen, Krankheitsmechanismen aufzudecken und eine wirksamere Entwicklung von Medikamenten für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. Ferner könnten Feinkartierungsanalysen in schwarzen und afroamerikanischen Populationen angesichts der Allel-Vielfalt und der Muster des Kopplungsungleichgewichts äußerst nützlich sein, um mutmaßliche funktionelle Varianten zu identifizieren, die Erkenntnisse für eine große Bandbreite von Krankheiten liefern können.

Dieses bahnbrechende Forschungsprojekt wird wertvolle Daten hervorbringen und ist ein kontinuierliches Bemühen, die molekulare Komplexität aufzudecken, die der Ätiologie der Parkinson-Krankheit zugrunde liegt.

Lesen Sie mehr über unsere Arbeit mit BLAAC PD.

Treffen Sie die Autoren

Staff Scientist

Sara Bandres-Ciga, PharmD,PhD

National Institutes of Health | USA

Member, Senior Associate Director

J C. Solle

The Michael J. Fox Foundation for Parkinson's Research, The Michael J. Fox Foundation for Parkinson's Research | USA

Director

Alyssa O'Grady, BA

The Michael J. Fox Foundation for Parkinson's Research | New York City, NY, USA

Bernadette Siddiqi

The Michael J. Fox Foundation | USA