Es ist nun mehr als fünf Jahre her, dass das Global Parkinson’s Genetics Program (GP2) die immense Herausforderung angenommen hat, eine globale Forschungsgemeinschaft zu bilden, die sich mit dem neuen Forschungsbedarf im Bereich der Parkinson-Krankheit befasst. Damals war die Parkinson-Krankheit (und sie ist es auch heute noch) die weltweit am schnellsten wachsende neurodegenerative Krankheit, und dennoch war unser Verständnis ihrer zugrunde liegenden Genetik begrenzt. Unser Wissen basierte größtenteils auf Daten von Menschen europäischer Abstammung. Heute stellen mehr als 300 Forschungsgruppen Daten aus mehr als 70 Ländern zur Verfügung und wir erwarten Proben von mehr als 265.000 Freiwilligen. Daher können wir mit Stolz sagen, dass GP2 die Parkinson-Forschung vorantreibt und dabei unser Wissen über die Krankheit wesentlich verändert. Wir haben zum Beispiel im Rahmen unserer Arbeit neue genetische Risikofaktoren bei Bevölkerungsgruppen afrikanischer Abstammung identifiziert. Darunter auch eine nicht-kodierende Variante im GBA1-Gen, die einen neuen Krankheitsmechanismus aufzeigt und damit den Weg für gezielte Therapien und klinische Studien ebnet, die auf spezifische genetische Ursachen zugeschnitten sind, die besonders bei bestimmten genetischen Abstammungen auftreten. Basierend auf unserer kontinuierlichen Erweiterung des Datensatzes und der gleichzeitgen Präzisierung unserer Analysen gehen wir davon aus, dass wir neue genetische Erkenntnisse validieren und replizieren können, während wir Dutzende weiterer Risikovarianten und kausaler Gene aufdecken, die unser Verständnis der Krankheitsbiologie vertiefen und unser kollektives Vertrauen in genetische Ziele bei der Bekämpfung der Parkinson-Krankheit stärken werden. GP2 ist aber nicht nur nur eine Datenerfassungsinitiative, sondern eine neue Art, Wissenschaft zu betreiben und Wissenschaftler und Forschung dort zu unterstützen, wo es am dringendsten notwendig ist. Wir schulen weltweit Hunderte von Forschern, fördern die Zusammenarbeit und Vernetzung und bieten Zugang zu leistungsstarken Forschungs-Tools. Diese Arbeit ermöglicht Wissenschaftlern aus aller Welt, insbesondere aus traditionell unterrepräsentierten Bereichen, den nächsten Durchbruch in der Bekämpfung der Parkinson-Krankheit zu erzielen. Wichtig ist, dass die Parkinson-Krankheit eine globale Herausforderung ist, die eine globale Lösung erfordert. Wenn wir Therapeutika für alle Menschen entwickeln wollen, die jetzt und in Zukunft von dieser Krankheit betroffen sind, müssen wir die Krankheit bei allen Menschen verstehen, die weltweit daran leiden oder daran erkranken werden. In einem gemeinsam mit Kollegen von GP2 verfassten Artikel, der im American Journal of Human Genetics veröffentlicht wurde, „Tackling a Disease on a Global Scale, the Global Parkinson’s Genetics Program, GP2: A New Generation of Opportunities” geben wir einen detaillierten Einblick in die Entwicklung von GP2, erörtern GP2 als Modell für globale gemeinsame Forschung und plädieren dafür, sich um ein Verständnis der Krankheit in jeder Bevölkerungsgruppe zu bemühen. Wir laden Sie ein, den Artikel zu lesen und gemeinsam mit uns eine Zukunft zu gestalten, in der die Parkinson-Forschung wirklich global ist und uns schneller zu einer Heilung führt.
Von Daten zu Erkenntnissen: Rückblick auf die Entwicklung von GP2
September 3, 2025
